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Tag 20 auf dem Weg zum Meer.  Von Spresiano nach San Bartolomeo.

Ich verzichte auf das Frühstück und starte bei Sonnenaufgang. Eine gute Entscheidung, nicht nur wegen der extremen Hitze, sondern weil ein Sonnenaufgang auch in Vorstädten und Industriezonen seinen Reiz hat.

Die Mehrkilometer von gestern sind heute mein Vorteil. Bereits nach 20km bzw. vier Stunden erreiche ich das heutige Etappenziel. Zu früh um im Hotel Colombo einzuchecken. Verbringe also etwas Zeit bei Aperol auf der Hotelterrasse. Ein alter Italiener, der aus dem Nachbarort hierher geradelt ist, beginnt auf englisch zu erzählen, dass er Austria liebt und Jörg Haider verehrt.

Der Weg hierher ist eintönig, flach und nach Sonnenaufgang heiß. Meine letzte Nacht auf meiner Tour. Morgen werde ich am Strand sein! 

Tag 19 auf dem Weg zum Meer.  Vom Lago di Santa Maria (Revine Lago) in die Venezianische Tiefebene nach Spresiano.

Ich starte bei Sonnenaufgang, doch die Mücken sind schon wach. Der mitgebrachte Mückenschutz zeigt wenig Wirkung und am Abend bin ich ganz zerstochen. 

Der Weg führt mich über Tarzo, Refontolo, Collalto, Casonetti und Ponte della Priola nach Spresiano.

Die Landschaft bietet bewaldete Hügel, angenehme Wege und eine Sicht auf Weinberge, die Freude auf den nächsten Prosecco machen. Bei der Kleinen Mühle am Stein (Mulinetto della Croda) raste ich ein wenig, bevor mich der weitere Weg auf vielbefahrene Landstraßen zwingt, und die Hunde in den Gärten einem das Fürchten lehren. Erst ab der Burg Collalto führt der Weg wieder auf breit angelegten Forstwegen durch eine bezaubernde Gegend und durch einen staatlich geschützten Schutzwald, aus dem die Venizianer früher das Holz für ihre Bauten, insbesondere die in den Untergrund gerammten Steher, entnommen haben. Der von weiten sichtbare Turm der Burg Collalto ist leider nicht zugänglich. Der Aufstieg lohnt dennoch, denn knapp unter der Burg führen zwei junge Italienerinnen ein hippes Lokal für Radfahrer. Das „Rodamata“ (Stylisch gestaltet und mit einer grandiosen Terrasse mit Weitblick)

Ab Colfosco bin ich endgültig in der venezianischen Tiefebene angelangt. Die letzten Kilometer führen mich auf einem Damm zurück zur Piave, die mir in den kommenden zwei Tagen den Weg nach Jesolo weisen wird. Mein Hotel Liberty (http://www.hotellibertytreviso.it) liegt etwa 5 Kilometer außerhalb von Ponte della Priola in Spresano. Sehr sauber und freundlich. Wäre das Haus auf einem Hügel in der Toskana und nicht neben der Bahn und Schnellstraße, wäre es eine echte Empfehlung. Da es im Hotel kein Abendessesn gibt und ich auch nicht mehr laufen möchte, lass ich mir eine Pizza in den Hotelgarten liefern (Eine Diavolo um 6,20) – Wie trotzen die Italiener nur der Inflation?